… das belegt die Darstellung der Mühle Miltitiz mit symbolischen 4 Wasserrädern auf der Landkarte von UrOeder aus dem Jahr 1589. Dies gibt Aufschluss über die damalige Nutzung und zwar den Betrieb einer Ölmühle, eines Sägewerkes und zweier Wasserräder zum Antrieb der Getreidemühle. Die Mühle Miltitz gehöre zum Rittergut welches vom Adelsgeschlecht „von Heynitz“ bewirtschaftet wurde.
Durch fortwährende Verpachtung an selbständige Müllermeister wurde die Mühle betrieben. Bedingt durch den damaligen Mahlzwang waren die Bauern einer Region an bestimmte Mühlen zur Getreidevermahlung gebunden. Erst im 19. Jahrhundert führten politische Umwälzungen zur Änderung dieser Praxis bis zum Verkauf der Mühle in Miltitz an den Müllermeister Kretzmar. Dieser führte das Mühlenunternehmen im Zusammenhang von Landwirtschaft, Vermahlung und Brotbäckerei zum Erfolg. Den Höhepunkt bildete der Eisenbahnbau im Zeitraum vom 1860 bis 1868, wo die Bauleute an der Strecke Meißen-Nossen mit Brot versorgt wurden. Die Erträge daraus flossen 1890 in den Mühlenneubau, der heute noch kennzeichnend für das Erscheinungsbild und den Fortbestand der Mühle ist.
An der Triebischtalstraße gelegen, erhebt sich das markante Mühlengebäude im Verbund mit dem Wohnhaus und dem Park. Unter Ausnutzung der Wasserkraft, gespeist durch die Große Triebisch und dem Rothschönberger Stolln, wird die Mühle angetrieben und elektrischer Strom gewonnen. Dabei werden die Belange der Umwelt, wie Fischaufstieg und Feinrechen, berücksichtigt. Seit 1906 wird die Mühle am Standort in Miltitz als Familienbetrieb geführt. In der nun 4. Generation ist Müllermeister Alexander Bartsch tätig. Bedingt durch den Familiennamen oft als Furkert-Mühle bezeichnet, brachte Müllermeister Walter Bartsch durch die Heirat seinen Namen ein. Heute firmiert die Mühle unter dem Titel „Mühle Miltitz Furkert-Bartsch“.
Durch die günstige Lange am Rande der Lommatzscher Pflege mit ihren fruchtbaren Lehm-Löss-Böden, ist die Versorgung mit Getreide bester Qualität gewährleistet. Zur Vermahlung gelangen Weizen, Roggen und Dinkel. Zunehmend gewinnt auch Getreide „ursprünglicher“ Art, wie Emmer und Einkorn, an Bedeutung. Nachhaltigkeit wird großgeschrieben! Die Mühle vermahlt seit Anfang der 90er Jahre Getreide aus ökologischem Anbau und ist Vertragspartner der Anbauverbände Gäa und demeter. Erfolgreich wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe wie z. B. das Pfarrgut Taubenheim und der Hof Mahlitzsch sind Lieferanten und Abnehmer zugleich. Deren Hofbäckereien sind in und um Dresden geschätzte Erzeuger ökologischer Backwaren und die Mühle Miltitz liefert das nötige Mehl.